Ein bauphysikalisch abgestimmtes und in seinen Einzelkomponenten optimiertes Gesamtsystem gewährleistet eine dauerhaft optimale Nutzung und gleichbleibend gute Bespielbarkeit des Kunstrasensystems. Dieses besteht in der Regel aus dem Kunstrasenbelag, einem Einfüllgranulat und einer elastischen Tragschicht auf Schotter bzw. einer Elastikschicht auf Asphalt. In der richtigen Kombination garantieren sie die gewünschten Spieleigenschaften sowie Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit. Insbesondere die elastifizierenden Schichten tragen zum Spielerschutz bei, zum Kraftabbau und zur Erhaltung der Spieleigenschaften. Daher sollte auch beim Kunstrasen-Untergrund auf Qualität geachtet werden.
Beim Bau von Spielfeldern mit Kunstrasen gilt die DIN EN 153301:2013-12. Da aber viele Bereiche mit der Europanorm nicht abgedeckt werden, sollten in Deutschland immer ergänzend die DIN 18035/7:2019-10 und die Güteüberwachung RAL GZ 943/2/3 mit vereinbart werden. Wird nicht normgerecht gebaut, gefährdet man zum einen die Gewährleistung und zum anderen die Auszahlung von Zuschüssen der öffentlichen Hand. Zwingend definiert ist u.a. der Einsatz einer gebundenen Tragschicht. Also entweder einer gebundenen elastischen Tragschicht auf einem Unterbau mit Schotter oder einer Elastikschicht auf einer gebundenen Tragschicht (Asphalt). Nicht der Norm entspricht Bahnenware, sprich Shockpads, auf Schotter.
Unter dem eigentlichen Kunstrasen für Sportplätze muss eine sogenannte elastifizierende Schicht installiert sein. Diese variiert je nach Untergrund – ob Asphalt oder Schotter – und nach Nutzung. Sie ist verantwortlich für die optimale Bespielbarkeit, ihre Qualität beeinflusst den dauerhafte guten Kraftabbau und Spieleigenschaften wie Ballreflexion oder Rückstellverhalten. Nicht zuletzt gewährleistet sie die Ebenheit des Platzes und minimiert das Unfallrisiko. Daher sollte sowohl auf der Wahl der elastifizierenden Schicht als auch dem präzisen Einbau ein besonderes Augenmerk liegen. Übrigens: Bei der Installation eines neuen Kunstrasens für Fußball, Hockey oder Rugby kann diese Schicht meist erhalten werden – der Unterbau hält in der Regel drei bis vier Kunstrasen-Generationen.
Die Elastische Tragschicht (ET) gehört zu den gebundenen Tragschichten, ihr werden mineralische Zuschlagstoffe beigemischt. So wird eine höhere Festigkeit erreicht, als Kunstrasen-Untergrund genügt eine (ungebundene) Schotterschicht. Die Elastische Tragschicht von Polytan erfüllt alle Anforderungen der DIN 18035/7:2019-12 und eignet sich für (fast) alle Nutzungsarten. Je nach Sportart, etwa Fußball oder Hockey, optimieren wir über den Anteil des Bindemittels. Die ETH (Elastische Tragschicht Hockey) 35 mm liegt bei einem Anteil Bindemittel von ca. 12 %, für Fußball liegt dieser bei ca. 8 %.
Der gewünschte Kraftabbau wird bei der gebundenen elastischen Tragschicht jahrzehntelang sichergestellt, ein Grund dafür, weshalb sie seit über 35 Jahren zu den in Deutschland am meisten verbreiteten Kunstrasenunterbauten gehört.
Die Elastikschicht (EL) kommt immer dann zum Einsatz, wenn mit einer Asphalt-Tragschicht gebaut wird – insbesondere bei instabilem Baugrund oder beim Hockey Hochleistungssport: Die Kombination von Asphalt und 15 mm Elastikschicht unter dem Kunstrasen sorgt für ein absolut ideales Ballsprungverhalten beim Hockey – der Ball schaukelt sich weniger auf, bleibt näher am Boden. Eine besonders nachhaltige Elastikschicht ist die PolyBase GT von Polytan, der die recycelten Materialien mit einem umweltfreundlichen Bindemittel verbindet. Die PolyBase GTR besteht zu 100 % aus dem Altmaterial der elastifizierenden Vorgängerschicht, die vor Ort ausgebaut und wiederverwendet wird.
Zunächst gilt für den Bau von Kunstrasen-Spielfeldern die DIN EN 15330:2013-12. Da die Europanorm viele Details nicht berücksichtigt, sollten zwingend auch die DIN 18035/7:2019-10 und die Güteüberwachung RAL GZ 943/2/3 vereinbart werden.
Die in Deutschland gültige Norm DIN 18035/7 bezieht sich auf Unterbau, Elastikschichten, Umweltverträglichkeit und Güte von Kunststoffrasen-Systemen im Freien mit gefüllter und ungefüllter Polschicht. Sie verlangt u.a. den Einsatz einer gebundenen Tragschicht unter Kunstrasen. Hält man dies nicht ein, gefährdet man Zuschüsse der öffentlichen Hand sowie die Gewährleistung.
Möglichkeiten der Umsetzung nach DIN 18035/7:
Für unsere elastifizierenden Schichten nutzen wir nur hochwertige, qualitätsüberwachte und umweltgeprüfte ELT (End-of-Life Tires) Gummigranulate sowie spezielles Polytan PU Bindemittel. Sie werden von unseren Spezialisten mit ihren Kraftabbauwerten und sportspezifischen Eigenschaften individuell auf die jeweiligen Sportarten abgestimmt. So erfüllen sie auch die unterschiedlichen Anforderungen der Sportverbände wie FIFA, FIH und World Rugby.
Beim (in-situ) Ortseinbau mischen wir die Bestandteile der elastifizierenden Schichten vor Ort und installieren sie mit einem Einbaufertiger präzise nach vorgegebenen Dicken. Diese Bauweise stellt sicher, dass eine absolut plane Fläche mit definierten Neigungswinkeln entsteht. So können auch bauseits zulässige Unebenheiten der ungebundenen Tragschicht (Schotterplanum) bzw. im Asphalt egalisiert werden. Nur mit dem Ortseinbau lässt sich eine nahtlose Verbindung zwischen den für einen Sportplatz immer erforderlichen Kunstrasenbahnen herstellen und es wird vermieden, dass sich Wellen und Spalten bilden. Zugleich ist diese Installation besonders hochwertig und langlebig – die Nutzungsdauer der Außenanlagen wird deutlich erhöht.
Wird normgerecht gebaut, ist unter Bahnenware bzw. Shockpads immer eine gebundene Tragschicht (Asphalt) erforderlich. In der Regel ist die Asphalt-Oberfläche aber nicht eben und Bahnenware kann diese Unebenheiten nicht ausgleichen. Zudem gibt es Nähte und Stöße, die aufgehen und Spalten bilden können. Wird Bahnenware auf Schotter verlegt, ist das nicht nur gefährlich, sondern es widerspricht auch der gültigen DIN-Norm – was sowohl Gelder der öffentlichen Hand gefährdet als auch die Gewährleistung. Bahnenware erscheint zwar im ersten Moment kostengünstig, ist aber nicht so lange haltbar wie eine Elastikschicht aus Gummigranulat. Zudem wird sie in der Regel aus Neumaterial hergestellt, ein weiterer Nachteil aus ökologischer Sicht.
In unseren elastifizierenden Schichten kommen nur hochwertige, qualitätsüberwachte und umweltgeprüfte ELT (End-of-Life Tires) Gummigranulate (SBR) sowie ein spezielles PU Bindemittel zum Einsatz. Bei der gebundenen elastischen Tragschicht kommt noch Splitt hinzu. Die Umhüllung der Gummigranulate mit Polyurethan Bindemittel schließt sämtliche Bestandteile des SBR-Granulats bzw. des Recyclingmaterials ein. Das Recyclingmaterial ist ohne lange Transportwege überall in Europa verfügbar und entspricht allen Anforderungen der REACH-Richtlinie und den entsprechenden PAK-Konzentrationsgrenzwerten. Mit jeder Tonne ELT-Granulat, die recycelt und nicht verbrannt wird, sinkt die Umweltbelastung durch CO2-Emissionen um mindestens 700 kg – ein wesentlicher Beitrag zur Schonung der Ressourcen und unserer Umwelt.
Sportfunktional einzigartig sind bei unseren elastifizierenden Schichten die dauerhaft für die Sicherheit der Spieler sorgenden Elastizitätswerte: Selbst bei einer extremen Verlagerung der Infillmaterialien oder einer vollkommen verschlissenen Rasenfläche bleiben Kraftabbau und Deformation optimal. So wird einer Überbeanspruchung von Gelenken, Sehnen und Bändern vorgebeugt.
Alle elastifizierenden Schichten von Polytan sind wasserdurchlässig. Aufgrund der konstant zuverlässigen Kunstrasen-Drainageeigenschaften kann das Spielfeld auch während starken Regenfällen uneingeschränkt genutzt werden. Zugleich leisten sie einen wertvollen Beitrag zur Vermeidung von Flächenversiegelung.
Eine lückenlose Qualitätskontrolle nach den strengen Richtlinien für Boden und Wasser bzw. nach RAL GZ 944/2 überwacht darüber hinaus die Umweltverträglichkeit.
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